"Eine tatkräftige Persönlichkeit, ein eminent fleißiger Arbeiter, ein tüchtiger Chemiker und Techniker, war er ein gerade denkender und handelnder Mensch, seinen Untergebenen ein fürsorglicher Betriebsleiter. Unüberwindliche Schwierigkeiten kannte E. Borsbach nicht; seine hohen Kenntnisse und praktische Begabung, gepaart mit zäher Ausdauer, führten alles zum Erfolg. Früh der Erste und abends der Letzte im Betrieb, etwas streng und kurz in den Worten." [27]1927 beendigt die "Baugenossenschaft Sandersdorf" die Bauarbeiten beidseitig der neu angelegten Ernst-Borsbach-Straße. Diese Genossenschaft erbaut hier 15 Doppel-Wohnhäuser, teils aus eigenen, teils aus Staatsmitteln. Borsbach lässt in freundlicher Weise der Gemeinde sowie der Baugenossenschaft seine Unterstützung zuteilwerden. Das der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron bisher gehörende Gelände wird der Genossenschaft für 10 Pfg. pro Quadratmeter übereignet. [2, S. 60] Borsbach ist über viele Jahre Mitglied der Gemeinde-Vertretung (bisher nachweislich 1905 - 1910, 1925 [28] und 1928 [2, S.70]). In dieser Zeit wohnt Borsbach in der Griesheimstraße 15 [42]. (Flächen östlich der Reichsstraße Bitterfeld-Dessau, dazu gehört auch die Griesheimstraße, werden 1957 von der Gemeinde Sandersdorf ausgegliedert und von der Stadt Bitterfeld übernommen.) 1928 gehört Borsbach auch dem Sandersdorfer Schul-Vorstand an [2, S.73].
"1. Ende der Norm-, Preis- und Steuerschraube! 2. Beseitigung der Schlagbäume an der Zonengrenze und freier Reiseverkehr in beide Teile Deutschlands. 3. Rücktritt der Ulbricht-Regierung! 4. Zulassung der im Westen befindlichen demokratischen Parteien! 5. Wahl einer gesamtdeutschen Regierung auf demokratischer Basis! 6. Wahl einer provisorischen Regierung für die SBZ bis zur Neuwahl! (...) 7. Sofortige Freilassung aller politisch, religiös und aus sogen. wirtschaftlichen Gründen Verfolgten. 8. Meinungs- und Pressefreiheit. 9. Auflösung der SED und Auflösung der Volksarmee. 10. Fortführung des Generalstreiks. Keine Repressalien gegen Streikende. 11. Das Deutschland-Lied ist ab sofort unsere National-Hymne."Die Sühnemaßnahmen der Kontrollratsdirektive 38 werden ihm auferlegt, sein gesamtes Vermögen wird eingezogen, die Untersuchungshaft wird nicht angerechnet und die Kosten des Verfahrens hat er zu tragen. Paul Othma hält daran fest, dass seine Überzeugungen und sein Handeln nicht vorwerfbar und schon gar nicht strafbar sind. Deshalb sieht die Staatsanwaltschaft keine Veranlassung, für Paul Othma die Strafe bedingt auszusetzen. Unerwartet wird Paul Othma, bereits durch Krankheit gezeichnet, am 01.09.1964 aus dem Strafvollzug entlassen. Am 20.06.1969 stirbt Paul Othma. [33] [34]
Letzte Änderung: 20. Juni 2006
Zurück zum Inhaltsverzeichnis